Antworten auf die häufigsten fragen

Sind die Kinder die ganze Zeit draußen? Auch bei Regen, Schnee und Minusgraden draußen?

Ja - die richtige Kleidung ist hierbei das A und O, damit die Kinder es in vollen Zügen genießen können. Warm und wettergeschützt angezogen bringen den Kindern diese besonderen Zeiten auch besonderen Spaß. Die Faszination von Schlamm und Pfützen kann voll ausgekostet werden, in der Matschküche geht es in dieser Zeit heiß her und das Kochen mit Wasser, Erde, Steinen und Blättern bietet die vielfältigsten Erfahrungsmöglichkeiten. Im Winter haben wir außerdem viel Platz für Schnee- und Eisspiele und wenn ausreichend Schnee liegt, wandern wir zum Rodelberg. Und im Frühling und Sommer bietet uns der Wald schöne schattige Plätze.

 

Ist der Bauwagen beheizbar?

Ja, im großen Bauwagen befindet sich ein Kamin, der mit Holz beheizt wird. Im kleinen Bauwagen befindet sich ein Gasofen, den wir bei Bedarf anmachen.

 

Sind sie nicht ständig furchtbar schmutzig?

Kinder, die im Wald ihren Spaß haben, hinterlassen deutliche Spuren auf der Waldkleidung, das gehört dazu. Die Kleidung lässt sich aber sehr gut ausschütteln, ausbürsten oder waschen. Die Kinder übrigens auch ;)

 

Toben die Kinder nur durch den Wald oder was machen sie die ganze Zeit?

Wir überlassen den Kindern ganz bewusst den Raum, ihren Tag größtenteils selber gestalten zu können. Dieser wird zum freien Spiel genutzt, genauso wie fürs Werken, Bauen, Entdecken oder künstlerische Aktivitäten. Es kommt tatsächlich wenig zu reinen Tobe-, sondern viel zu Rollenspielen, in denen dann aber auch dem Bewegungsdrang nachgekommen werden kann. So schleichen oft Dinoforscher auf Expedition bei uns durch den Wald, Wildpferde galoppieren herum und springen über Hindernisse und auch Hunde und Katzen jagen und balancieren und kuscheln sich danach in eine Höhle - denn bei so viel Zeit ist auch Platz für eine selbstbestimmte Pause. Die Kinder können ihrer Fantasie freien Lauf lassen und (durch uns ungestört) tauchen sie oft über viele Stunden in fremde Welten ein. Dabei entstehen auch oft Ideen für gemeinsame Projekte und so können die Themen gründlich "erlebt" werden (wenn die Pferde zum Beipiel einen Unterschlupf brauchen).  Was an dieser Stelle sehr wichtig ist: Die Pädagog:innen sind hier in erster Linie als Begleiter:innen zu sehen - dies beruht auf einer bestimmten Pädagogik, die in unserem Pädagogischen Konzept nachzulesen ist und unbedingt gelesen werden sollte. Wir glauben fest daran, dass aus Kindern, die sehr viel Zeit haben, sich mit Dingen zu beschäftigen, die sie wirklich interessieren, große Menschen werden die sehr gut fühlen können, was sie wollen und was ihnen gut tut.

 

Wird Vorschularbeit geleistet?

Ja. Unsere Vorschukinder übernehmen in ihrem Abschlussjahr viele kleine Aufgaben und Verantwortung, dürfen zum Beipiel den Ofen anzünden. Darauf freuen sie sich und sie genießen das letzte Jahr immer sehr. Und mit Feuereifer wollen sie in dieser Zeit oft intrinsisch motiviert alles Mögliche über Zahlen und Buchstaben wissen und auch hierbei begleiten wir sie. Das heißt im normalen Kindergartenalltag wird Vorschularbeit in allen Bereichen geleistet. Wichtig ist für ein schulreifes Kind aber genauso - oder noch viel mehr - das Erreichen einer sozialen Kompetenz und eines gesunden Selbstbewusstseins. Darauf wird in unserem Kindergarten besonders Wert gelegt. Siehe auch dazu unser Pädagogisches Konzept!

 

Wird gemalt, gebastelt etc. (Feinmotorik)?

Im Bauwagen, in den Rucksäcken der Pädagog:innen und im Bollerwagen befinden sich immer genügend Bastelmaterial und Werkzeuge. Es wird sehr gerne gemalt, geschnitten, geschnitzt, gebastelt und gewerkelt. Die Natur hält aber ebenso tausende Möglichkeiten bereit, die Feinmotorik zu schulen. Zum Beipiel beim Steine einsammeln oder Bauen einer klitzekleinen Wichtelhütte.

 

Welche "Waldgefahren" gibt es (Zecken, Insekten, herabfallendes Holz)?

Den besten Schutz bietet eindeutig Kleidung. Bei uns bedeutet das, dass die Kinder immer langärmelig und langbeinig in den Wald gehen, Hosen in die Strümpfe stecken und immer eine Kopfbedeckung tragen. Wer möchte, kann zusätzlich ein Insektenabwehrmittel oder -Spray benutzen. Morsche Bäume werden grundsätzlich "umschifft", bei starkem Wind halten wir uns nur am Bauwagenplatz auf und bei Sturm oder anderen Unwetterlagen wird der Wald gar nicht betreten sondern der Kindergartenbetrieb in Ausweichräumlichkeiten verlegt. Unsere Pädagog:innen besuchen jährlich eine Fortbildung, in der es um "Waldgefahren" geht, um auch hier immer auf dem aktuellen und bestmöglichen Stand zu sein. Dennoch muss klar sein, dass ein Wald niemals komplett risikofrei gestaltet werden kann.

 

Welche Verletzungsgefahren bestehen (Spielen mit Stöcken, Schnitzen, Klettern)?

Die Kinder lernen, mit den Werkzeugen und ihren Fähigkeiten umzugehen und bringen sich selber dabei bei, sich selbst und ihre Fertigkeiten einzuschätzen und diese dadurch Stück für Stück weiter auszubauen. Gibt es einmal eine Schramme beim Schnitzen z. B., so werden sie beim nächsten Mal vorsichtiger sein. Wir heben die Kinder auch nirgendwo hinauf, so dass sie immer nur so hoch klettern, wie sie selber aus eigener Kraft können. Ist ein Kind doch mal zu hoch geklettert und schafft es ohne Hilfe nicht hinunter, so versuchen wir die Kinder so anzuleiten und zu begleiten, dass sie es doch alleine schaffen können, damit sie auch hieraus etwas für sich mitnehmen können. Wir wollen sie befähigen, selber Risiken einschätzen zu können und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

 

Haben die Pädagog:innen immer alle Kinder im Auge?

Ja, es ist aber auch gewollt, dass die Kinder sich zurückziehen können. Sie sollen sich nicht durchgehend beobachtet fühlen.

 

Was passiert im Notfall?

Bei schlimmeren Verletzungen kann sofort per Handy ein Notruf abgesetzt werden. Unser Waldgebiet ist in der Leitzentrale bekannt. Eine Erste-Hilfe-Versorgung kann durch die Pädagog:innen zu jeder Zeit gewährleistet werden. Hierfür werden regelmäßig Fortbildungen besucht.

 

Werden die Kinder nicht häufig krank (Erkältungen)?

Im Gegenteil, ihr Immunsystem wird durch die Bewegung an der frischen Luft eher gestärkt. Fälle von Kindern, die anfällig sind für bronchiale Erkrankungen oder die konstitutionell eher schwach sind, müssten im Vorwege besprochen werden. Aber auch hier hat die Vergangenheit oft gezeigt, dass der regelmäßige Waldbesuch zu einer Verbesserung des Allgemeinzustandes führen kann.

 

Gibt es Toiletten im Wald?

Ja, es gibt eine Komposttoilette, die regelmäßig im Zuge der Bauwagenreinigung geleert wird. Die Kinder suchen sich aber gerne einfach ein Bäumchen in einiger Entfernung zum Spielort.